Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie konnte Kerstin Griese wieder ehrenamtlich Engagierte aus ihrem Wahlkreis nach Berlin einladen. 39 Ehrenamtliche – von der Ratinger Hospizbewegung über den TSV Einigkeit Dornap-Düssel bis zum ADFC Velbert – haben sich jetzt im Bundestag getroffen.
In mehreren Diskussionsrunden und in Arbeitsgruppen wurde über aktuelle Herausforderungen für das bürgerschaftliche Engagement diskutiert. „Das Ehrenamt braucht mehr Anreize“, betonte Susanne Gaschütz, die aus einer der Arbeitsgruppen berichtete. Sie engagiert sich in der Freiwilligenbörse Ratingen und sprach sich für mehr öffentliche Anerkennung und Respekt aus. Insbesondere müsse die Jugend verstärkt angesprochen werden, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Umstritten war die Forderung nach einem sozialen Pflichtjahr. Während es von einer Mehrheit befürwortet wurde, hielt Meik Schlenther dagegen: „Ehrenamt kann man nicht mit Zwang verbinden“, sagte der Heiligenhauser, der sich im „Club“ ehrenamtlich engagiert.Einig war man sich darin, dass es mehr Angebote für Seniorinnen und Senioren geben müsse. Mehrfach wurde gefordert, die Projekte „Erfahrungswissen für Initiativen“ und „Zwischen Arbeit und Ruhestand“ wieder zu beleben, die viele ältere Menschen in eine ehrenamtliche Tätigkeit gebracht hatten.
Im Rahmen der dreieinhalb Tage dauernden Reise wurden auch zwei vom freiwilligen Engagement getragene Organisationen besucht: die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk und die Berliner Stadtmission in ihrem Zentrum am Hauptbahnhof. Dort wird im Winter eine Notübernachtung angeboten, um Menschen vor dem Kältetod zu bewahren, erfuhr die Gruppe von den Jugendlichen, die dort eine Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren. Die Teilnehmenden waren sehr beeindruckt von dem niedrigschwelligen Angebot, das die Stadtmission dort und unmittelbar vor dem Hauptbahnhof anbietet, wo es ein großes Willkommenszelt für Flüchtlinge aus der Ukraine gibt.
Ein weiterer Höhepunkt der Reise war der Besuch des ehemaligen Stasi-Gefängnisses in Hohenschönhausen. Hier führen Stasi-Opfer, die sich ehrenamtlich in der heutigen Gedenkstätte engagieren, die Besucherinnen und Besucher durch die Haftanstalt. „Die Einladung nach Berlin ist ein Dankeschön für das großartige Engagement, dass es überall in meinem Wahlkreis gibt“, so Kerstin Griese.