Neuntes Treffen im Deutschen Bundestag 2016

Paul Löbe Haus: AusschusssaalBereits zum neunten Mal hat Kerstin Griese ehrenamtlich Aktive nach Berlin eingeladen, „vor allem um zu gucken, wie anderswo Ehrenamt funktioniert“, berichtete die Rheinische Post. „Im Forum Ehrenamt treffen sich viele Menschen aus der Mitte der Gesellschaft und können sich mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen und Erfahrungen gegenseitig unterstützen“, sagte Griese der RP.

Vorstellungsrunde und Diskussion im Jakob-Kaiser-Haus des Bundestages.

Vorstellungsrunde und Diskussion im Jakob-Kaiser-Haus des Bundestages.

Im Ausschusssitzungssaal des Paul-Löbe-Hauses: Debatte über die Arbeitsgruppenergebnisse.

Im Ausschusssitzungssaal des Paul-Löbe-Hauses: Debatte über die Arbeitsgruppenergebnisse.

Besuch beim Technischen Hilfswerk (THW) in Berlin.

Besuch beim Technischen Hilfswerk (THW) in Berlin.

Kerstin Griese und Pfarrer Joachim Lenz, Leiter der Stadtmission, sprechen über die Berliner Obdachlosenhilfe.

Kerstin Griese und Pfarrer Joachim Lenz, Leiter der Stadtmission, sprechen über die Berliner Obdachlosenhilfe.

» Rheinische Post Ratingen: Ehrenamtler besuchen Bundestag

Stefan Gentemann, der beim Nevigeser DRK aktiv ist, lobte die Zusammensetzung der 47-köpfigen Gruppe, die sich aus Alt und Jung sowie ganz unterschiedlichen Tätigkeiten zusammengesetzt habe. Er fand es toll, dass man bei den Mahlzeiten während der dreieinhalbtägigen Reise in immer anderen Zusammensetzungen an den Tischen gesessen habe. Die Betriebsrätin Petra Wald, die sich in der evangelischen Gemeinde Heiligenhaus engagiert, bestätigte diese Eindrücke. „Ich habe viele interessante Menschen kennengelernt und gute Gespräche geführt.“ Sie hob das Reiseprogramm hervor, bei dem sie einen direkten Bezug zur Politik gefunden habe.

Auf sehr großes Interesse stieß die Teilnahme an der Plenardebatte des Bundestages, in der das Asylpaket II beraten wurde. Als die Gruppe nach 45 Minuten die Besuchertribüne für die nachfolgenden Zuhörer räumen musste, hätten viele die Debatte gerne noch länger verfolgt, denn sie sind selbst in der Flüchtlingshilfe aktiv. Dazu gehörte auch die 79-jährige Christel Nieland, die sich bei den Velberter Stadtlotsen für Flüchtlinge einsetzt, und die 20-jährige Janine Nobisrath, die in der Heiligenhauser Ludgerusschule einen Bundesfreiwilligendienst ableistet und dort syrische Flüchtlingskinder unterstützt.

Anschließend traf man sich im Sitzungssaal des Ausschusses für Arbeit und Soziales, dem Kerstin Griese vorsitzt. Die SPD-Abgeordnete schilderte viele Details des parlamentarischen Betriebs und die aktuellen sozialpolitischen Vorhaben, die zu einem großen Teil mit der Flüchtlingspolitik zu tun haben. „Aber nicht nur. Niemand muss befürchten, weniger zu haben, weil mehr Menschen nach Deutschland einwandern“, betonte Griese. „Von zusätzlichen Hilfen bei der Ausbildung, berufsbegleitenden Maßnahmen und der Wohnungsbauförderung profitieren alle Bürgerinnen und Bürger.“

In drei Arbeitsgruppen beriet das Forum Ehrenamt aktuelle Fragen des bürgerschaftlichen Engagements. In der Diskussion wies Heino Weber (Katholischer Gefängnisverein Ratingen) auf die Notwendigkeit hin, Jugendliche bereits während ihrer Schulzeit an das Ehrenamt heranzuführen. Manfred Hoffmann (Mitglied des Stadtrats Wülfrath) verdeutlichte in seinem Arbeitsgruppenbericht, dass das ehrenamtliche Engagement gerade dann wichtig sei, wenn der Staat seine Aufgaben nur teilweise erfülle könne. Dies habe sich während der Flüchtlingszustroms der letzten Monate überdeutlich gezeigt. Gerhard Gärtner (Technisches Hilfswerk Ratingen) fasste zusammen, welche Anreize es für Freiwilligentätigkeiten gebe, wozu auch die Ehrenamtskarte mit ihren Vergünstigungen gehört.

Gruppenbild unter der Reichtagskuppel. (Foto:

Gruppenbild unter der Reichtagskuppel. (Foto: Bundespresseamt)

Kerstin Griese ist es ein besonders Anliegen, die Vernetzung zwischen den ehrenamtlich Aktiven zu verbessern. „Sie sollen wissen, dass sie nicht allein sind, dass sie wahrgenommen und gewürdigt werden“, betonte das Parlamentsmitglied ihren Dank an die Ehrenamtlichen. Sie zeigte ihren Gästen in einer kleinen Führung Räume des Reichstagsgebäudes, die der Öffentlichkeit meistens verschlossen bleiben.

Außerdem hat das Forum Ehrenamt das Technische Hilfswerk Berlin besucht, sich die Obdachlosenhilfe der Stadtmission angeschaut und das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen besichtigt, wo sie von Zeitzeugen durch die Zellenblöcke geführt wurden.