Sechstes Treffen im Heiligenhauser Club 2017

Kerstin Griese und Andrea Nahles waren beide ehrenamtlich in der kirchlichen Jugendarbeit engagiert, erzählten sie beim Forum Ehrenamt für Niederberg und Ratingen im Heiligenhauser Club. „Ich war beim Club der Anderen“, sagte Ministerin Nahles, die zum katholischen BDKJ gehörte, während Kerstin Griese in der evangelischen Jugend aktiv war.

„Es gibt heute noch keinen Jugendraum in meinen Dorf, es ist echt frustrierend“, erinnerte sich Nahles an ihren ehrenamtlichen Einsatz als Jugendliche. „Leider ist nicht jedes Engagement von Erfolg gekrönt.“ Die Sondermüllverbrennungsanlage habe die von ihr mitbegründete Bürgerinitiative jedoch verhindern können.

„30 Millionen Ehrenamtliche gibt es in Deutschland“, sagte die niederbergische Abgeordnete Griese zu Andrea Nahles. Zirka 100 waren zu dem Gesprächsnachmittag bei Kaffee und Kuchen in den Club gekommen. Darunter waren auch die Landtagsabgeordneten Elisabeth Müller-Witt und Volker Münchow, die die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements in NRW betonten.

Die Ehrenamtlichen bräuchten keine direkte Finanzierung, schließlich sei es ein Ehrenamt, unterstricht Nahles. Aber mehr Anerkennung und Zeit sei nötig, deswegen schlug die Ministerin vor: „Jeder der 18 Jahre alt ist, bekommt ein Startguthaben für eine bezahlte Auszeit.“ Dies könne man für eine Gründung, eine Weiterbildung oder eben das ehrenamtliche Engagement verwenden, so Andrea Nahles.

Das Forum Ehrenamt ist in den verschiedensten Bereichen vertreten, von den Sozialverbänden bis hin zu den Umweltinitiativen. Das wurde in der lebendigen Diskussion deutlich, in der sich viele Aktive zu Worte melden und ihre Tätigkeit schildern. „Ein großes Kompliment, dass Sie dieses Thema kurz vor der Wahl ansprechen“, sagte Jean Pütz, der seit sieben Jahren in Heiligenhaus lebt und sich dort auch engagiert.